1,3 Kg realistisches Tourgewicht, ausreichend Platz für eine, auch große, Person und das für nur ca. 85 Euro – das sind die Eckdaten des McKinley Arium 1.
Auf das Zelt bin ich durch Zufall gestoßen als ich für eine geplante Ultralight Tour nach einem brauchbaren, leichten und bezahlbaren Zelt suchte.
Eigentlich glaubte ich es bereits gefunden zu haben, und zwar in dem High Peak Minilite
– unschlagbar bei weniger als einem Kilo und einem Preis für gerade mal 25 Euro! Allerdings ist es mir etwas zu klein und im starken Regen, mit dem ich durchaus rechnen muss, hätte ich auch gerne ein zuverlässiges Zelt.
Aber zurück zum McKinley Arium 1.
Verpackt ist es schon mal sehr kompakt. Die Zelthülle hat zwei Kompressionsriemen und einen Wickelverschluß mit Klettband an den Innenseiten, was es sehr einfach und effizient macht, das Packmaß klein zu bekommen.
Lieferumfang
- Zelt
- Zeltgestänge + Aufbewahrungssäckchen
- Reparaturhülse für das Gestänge
- Kurze Stange für den Fußbereich
- 12 Heringe + Aufbewahrungssäckchen
- Kurzanleitung
Aufbau
Das Zelt ist schnell und ohne Probleme aufgestellt: ausbreiten, mit 4 Heringen am Boden festmachen, Zeltstange zusammenstecken, durchführen und an den Enden einstecken, im Fußbereich noch die kurze Stange einstecken und bei Bedarf noch abspannen, fertig. Sollte mit etwas Übung unter normalen Bedingungen nicht mehr als zwei, drei Minuten dauern.
Dabei reichen 8 der 12 mitgelieferten Heringe völlig. Möchte man also auf Tour das Maximum an Gewicht, sparen kann man ohne Komforteinbußen Packsack und Aufbewahrungssäckchen, die Reparaturhülse, Bedienungsanleitung und 4 der Heringe zuhause lassen. Man kommt dann so auf ca. 1300g, gewogen mit einer digitalen Küchenwaage.
Platzangebot ist gut, ich hätte es mir schlimmer (kleiner) vorgestellt. Man darf dabei aber auch nicht vergessen, dass es ein Zelt und als eine Notunterkunft für leichte, schnelle Touren gedacht ist, nicht für 3 Wochen Campingplatz mit heimischem Komfort.
Das Zelt ist ein Einwandzelt hat also kein separates Innenzelt. Das kann unter Umständen zu Feuchtigkeitsproblemen durch Kondensation führen, allerdings hat es auch an Kopf-, Fuß- und im oberen Bereich der Tür Mesheinsätze, was für einen guten Luftaustausch sorgen sollte. Abgesehen davon haben auch doppelwandige Zelte das Problem, dass das Außenzelt morgens meist naß ist, das ist völlig natürlich und hat nichts mit dem Zelt zu tun. Wichtig ist, dass man selbst, d.h. vor allem der Schlafsack trocken bleibt.
Nähte: Nähte sind getapt – die Zeit wird zeigen wie gut und lange sie dicht halten. Insgesamt macht es einen wertigen Eindruck.
Kritik
Kritikpunkt #1
Das vom Hersteller angegebene Minimalgewicht von 1,1 kg ist unrealistisch, selbst wenn man alle Heringe daheim läßt und sie täglich neu durch Äste ersetzt könnte man nur weitere 80 g einsparen und wäre dann bei 1220 g. Liesse man die Gestänge auch noch weg müsste man mehr Schnur mitnehmen die ja auch was wiegt. Insgesamt steht dann aber der Aufwand in keinem Verhältnis zur Gewichsersparnis.
Aber ich denke, 1,3 kg ist für eine „solide Unterkunft“ absolut in Ordnung, zumal ein Tarp, Heringe, Schnüre, Bodenplane und Moskitonetz – um den gleichen Funktionsumfang zu haben, auch schon annähernd 1000 g wiegen.
Kritikpunkt #2
Die Heringe sind nicht wirklich gut durchdacht um sie von Hand in den Boden zu stecken – sie sind spitz- und scharfkantig. Wahrscheinlich hat sich der Hersteller gedacht, dass man sie mit einem Zelthammer einschlägt, den hab ich aber auf einen UL-Tour nicht dabei.
Man könnte natürlich einen Stein nehmen oder einen dickeren Stock, was man wohl auch tun wird, aber das hat natürlich Beschädigungspotential, das einfach durch ein anderes Design vermieden werden könnte – ist aber wahrscheinlich aufwändiger herzustellen, oder man hat sich schlichtweg nichts dabei gedacht.
Kritikpunkt #3
Die Alu-Seilspanner auf den Abspannleinen sind relativ scharfkantig was die Gefahr der Beschädigung der Leinen durch durchscheuern erhöht. Man hätte Kunststoff nehmen können oder das Alu entgraten. Sind aber weitere Produktionsschritte,und darum wahrscheinlich zu teuer.
Insgesamt finde ich kann man aber mit den kleinen Unzulänglichkeiten gut leben und ich geb dem Zelt für den ersten Eindruck ohne Praxistest mal zwei Daumen hoch. Ob es hält was es verspricht wird sich zeigen.
Stay tuned.
Zeltkauf
Wer das Zelt auch erwerben will, kann das beispielsweise hier tun:
Falls ihr es dort kauft bekomme ich im Idealfall ein paar Cent vom Verkäufer, euch kostet es aber keinen Cent extra. Reich wird man davon nicht, geschweige denn, dass es reichen würde allein nur die Hostingkosten zu bezahlen…