Für mich geht es beim Bikepacking™ im Vergleich zum Fully Loaded Touring vor allem um eins: mit reduziertem Gepäck minimalistische Trips zu unternehmen die mit einen vollbepackten Rad nicht möglich sind.
Vor allem bei unseren amerikanischen Freunden überm Teich ist es der große Hype und es entsteht der Eindruck, als ob es darum ginge das Rad möglichst vollzupacken ohne Gepäckträger zu verwenden.
Meiner Meinung nach ist es relativ sinnfrei mehr Geld für Taschen, Salsa Anything Cages usw. auszugeben, nur um nachher ein Rad zu haben, das fast genauso schwer ist wie eins mit Gepäckträgern und Packtaschen, nur um dann Waldautobahnen zu fahren.
Klar, es sieht schon cooler aus, aber Sinn macht’s meiner Meinung nach nicht, zumal der Vorteil von Packtaschen ist, dass man nicht groß nachdenken und planen muss, man stopft sie eben voll und zurrt daran fest. Das hat vor allem im Hinblick auf Wasser und Proviant große Vorteile: wo ich beim Bikepacking™ genau überlegen muss was ich wie mitnehme und wo die nächste Nahrungs-/Wasserquelle ist, kann ich beim Fully Loaded Touring wesentlich flexibler sein.
Da wir in Mitteleuropa eher nicht den Luxus haben Zugang zu (relativ) unberührter Natur mit (relativ) unbelasteten Flüssen zu haben wie unsere nordamerikanischen Freunde, ist es vor allem bei Trips die deutlich länger als ein Wochenende dauern und wo in der Natur übernachtet werden soll, beispielsweise auf einer Alpenüberquerung ohne Übernachtung auf Hütten und Gasthäusern, wichtig genug Wasser transportieren zu können. Abends noch halb den Berg hoch, Durst, Abendessen, Durst am nächsten Tag, je nach Wetter sind 1,5L also 2 Trinkflaschen das absolute Minimum.
Trinkrucksäcke sind sehr beliebt, ich mag sie nicht da sie mir zu einseitig sind. Mein Deuter Transalp 30 hat zwar ein Fach für eine Trinkblase, aber ehrlich gesagt, ich bin überhaupt kein Fan von solchen Trinksystemen, ich bin, was das angeht, eher Oldschool: eine Trinkblase bedeutet zusätzliche Kosten, zusätzliches Gewicht, zusätzlicher Pflegeaufwand.
Allerdings mag ich meinen Rucksack und fahre gern damit. Ein Rucksack hat viele Vorteile, ist aber letztlich Geschmackssache.
Also nun zu meinem Bikepacking™ Trinksystem:
- 2 PROFILE Kunststoff Cages an der Gabel – leicht, robust, günstig
- 2 Adelholzer 1L PET-Flaschen – 80g leichter als 2 0,75L Radflaschen und 0,5L mehr Fassungsvermögen
- Am Rucksack eine 1,5L PET Flasche, die bei Bedarf zusätzlich gefüllt werden kann
Die Adelholzer-Flaschen hab ich neulich zufällig bei Rewe entdeckt, sie haben den gleichen Durchmesser wie Fahrradtrinkflaschen sind aber etwas länger. Durch das Design der PROFILE Flaschenhalter halten sie perfekt und fallen nicht raus.