Jahresrückblick 2016 – Ups and Downs

Gewichtstechnisch war das Jahr 2016 eine Achterbahn. Weihnachten 2015 gut überstanden startete ich kurz darauf sogar noch ein kleines FdH-Experiment.

Dann kam eine Kaltwetter- und Regenperiode, die Routine war unterbrochen, der Zeiger der Waage stieg langsam aber beständig, ich kriegte aber den Arsch nicht hoch. Also, das heisst, nicht hoch genug, außerdem kann man sich großartig selbst täuschen, auch mit Sport.

Und das geht so: man läuft oder fährt Rad oder geht irgend einer anderen mehr oder weniger sportlichen Tätigkeit nach, sporadisch. Man isst, nicht übermäßig, aber eben nur Pi x Auge. Das kann oft täuschen und in Summe hat man dann mehr Energie aufgenommen als man verbraucht. Denn eigentlich ist es mit dem Zu- und Abnehmen ganz simpel: wenn mehr Kalorien reingehen als verbraucht werden nimmt man zu. Unweigerlich.

100 Kalorien oder etwa 1 Rippe einer 100g Tafel Schokolade pro Tag mehr summieren sich in einem Jahr zu 100 x 365 = 36.500 Kcal. Ein Kilo Fett entspricht ca. 7.000 Kcal, d.h. konsequent 100 Kcal/Tag mehr essen als man verbraucht resultiert in einer Gewichtszunahme von um die 5 Kilo in einem Jahr – und 100 Kcal sind ja nicht wirklich viel …

Das Gleiche gilt natürlich auch für die entgegen gesetzte Richtung: konsequent weniger essen und man nimmt ab. Ebenfalls unweigerlich.

Die Schwierigkeit besteht nun einerseits darin Vorbrauch und Konsum genau zu bestimmen, anderseits die Motivation aufzubringen das Projekt „Gewichtsabnahme“ strukturiert anzugehen.

Im Juni war es dann so weit, ein Punkt war erreicht, eine Schwelle überschritten und ich zog die Notbremse. Allerdings wollte ich auch immer schon wissen wie viel man durch Fasten maximal an Gewicht verlieren kann wenn man es durch gesteigerte körperliche Aktivität entsprechend pusht.

Abgesehen davon finde ich es persönlich einfacher für kurze Zeit mal die Zähne zusammen zu beißen und eine vergleichsweise extreme Maßnahme anzuwenden, wie eben mit dem Experiment Expressfasten.

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber es ist mir doch tatsächlich gelungen den Zeiger der Waage in weniger als 10 Tagen 10 Kilo weniger anzeigen zu lassen. Natürlich ist das nicht alles Fett, gut die Hälfte dürfte Glykogen und das dadurch gebundene Wasser und etwas Muskelmasse ausgemacht haben. Dennoch hätte ich es nicht für möglich gehalten.

Fasten ist nicht unbedingt die idealste Form abzunehmen, vor allem wenn der Körper in dem heutzutage üblichen kohlenhydratlastigen Stoffwechsel läuft – und das tut er in der Regel.

Salopp gesagt, hat der Körper des modernen Menschen in einer westlich geprägten Konsumgesellschaft die Fähigkeit verlernt seine eigenen Fettdepots zuerst anzugreifen und muss daher erst Muskelmasse zu Zucker verstoffwechseln, bevor er genügend Enzyme für die effiziente Energieproduktion aus eigenem Körperfett gebildet hat, im Gegensatz zu unseren steinzeitlichen Vorfahren für die es keine einfach und überall verfügbaren Kohlenhydrate gab. Die gab es frühestens mit der Sesshaftwerdung und der Erfindung von Ackerbau und Viehzucht vor 10 – 12.000 Jahren.

Wie dem auch sei: für den heutigen Menschen bedürfen längere Fastenperioden mehr Planung und Hintergrundwissen. Grund genug sich Gedanken um Alternativen zu machen, vor allem um die üblichen Fallen zu vermeiden: hungern, Eintönigkeit, aufwändige Mahlzeiten, teure und exotische Zutaten, schwierige Routinen usw. Was wir wollen ist Simplizität: einfach, günstig und flexibel.

Nach dem Sommerurlaub war es dann soweit.

Auf der Suche nach dieser alltagstauglichen Ernährungsumstellung, die es erlaubt Gewicht zu verlieren ohne zu hungern, ohne übermäßige Disziplin zu erfordern, simpel gestaltbar ist und genug Energie gibt um Sport auf relativ hohem Niveau zu treiben bin ich schliesslich bei der anabolen Diät gelandet – die letztlich nichts anderes ist als ein Zyklus aus 5-6 Tagen Lowcarb mit 1-2 kohlenhydratreichen Fresstagen.

Anders ausgedrückt, man isst 6 Tage Kalorien- und kohlenhydratreduziert, sagen wir 1.500 Kcal/Tag, wobei man darauf achtet ausreichend Eiweiß zu essen – der Rest ergibt sich dann. An einem Tag der Woche den Bauch hyperkompensiert man dann sein Kalorien- und Kohlenhydratefizit, was zu diversen positiven Körperreaktionen führt, unter anderem Aufbau und Erhalt von Körpermasse und Verbesserung der Ausdauer.

Zugegeben, manchmal habe ich es ziemlich krass übertrieben mit dem Essen, was wahrscheinlich nicht voll im Sinne des Erfinders war und was ich in 2017 auch dringend ändern will, aber der Erfolg spricht für sich:

Am ersten Wochenende 2017 das niedrigste Gewicht seit der großen Asien- und Australien-Tour 2010/11, außerdem bin ich eine neue Bestzeit auf meiner Hausstrecke gelaufen (11,5 Km, 200 Hm hoch, dann wieder runter) ich habe sie um über 2 Minuten gedrückt.

Für Weihnachten und Sylvester hatte ich mir eigentlich vorgenommen mich etwas zurück zu halten.

Aber wie es so ist mit den Vorsätzen, sie sind da um gebrochen zu werden, und so ist es mir natürlich nicht gelungen den leckeren Plätzchen, Drinks und dem Raclette zu widerstehen.

Dazu war ich noch erkältet und konnte eh‘ nicht viel machen und war darum mehr oder weniger für zwei Wochen zu Inaktivität verbannt.

Dennoch: mein Gewicht geht kontinuierlich nach unten und das ganz ohne Verlust von Muskelsubstanz.

Pläne für’s neue Jahr?

  • 8 saubere Klimmzüge in den Nacken bis Sommer („Pull Ups“, zur Zeit 0, ich arbeite dran)
  • Mehr Bikepacking-Touren und Overnighter machen
  • Mein Running the SSB-Projekt komplettieren
  • Meine Bestzeit auf der Hausrunde unter eine Stunde drücken
  • Vielleicht ein Buch schreiben

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