Die Indianer nennen es „Feuerwasser“, und man findet es hier an jeder Ecke. Von ultra-billig der Marke „Pennerglück“ bis mega-teuer und exquisit. Die Rede ist natürlich von Alkohol. Alkohol ist möglicherweise eine der gefährlichsten Drogen überhaupt, denn sie ist vor allem bei uns leicht zugänglich und wie gesagt, billig. Zudem gesellschaftlich voll akzeptiert, so dass es manchmal sogar Pflicht ist beziehungsweise es einen sozialen Zwang gibt zu trinken. Und damit meine ich nicht nur Wirte und Gastro-Personal – wer kennt den Spruch nicht, dass der Wirt sein bester Kunde wäre. Auch das Stereotyp des Bauarbeiters mit der Bierflasche kennt jeder. Gesoffen wird aber vor allem im Bürobereich, Anlässe gibt es genug. Und gibt es keinen dann gibts die Afterhour. Ein Sektchen hier, ein Feierabendbier da, den Cocktail im Urlaub an der Swim-Up Bar, denn: wir haben es uns ja verdient. Und so ein bisschen Alk hat ja auch noch niemand geschadet (außer dass er Abermillionen Leben und Familien zerstört hat) – zumal das Leben ja dann viel interessanter und man selbst mal richtig locker wird!
Ja, das sind die liebgewonnen Lügen, die man sich so erzählt. Betrachtet man das ganze aber etwas kritischer, dann sieht man vieles was man nicht sehen will – körperliche und psychische Veränderungen bei sich selbst und anderen, aber auch die massive Industrie die dahinter steht und letztlich an der schwindenden Gesundheit und dem Leid vieler Menschen – nicht zuletzt in schwierigen Zeiten – Rekordprofite einfahren.
Vor allem fällt mir auch auf wie schwierig es ist gar nicht mehr zu trinken, selbst wenn der Wille da ist. Einerseits verliert man in bestimmten Schlüsselmomenten immer mal wieder den Fokus – man findet sich wieder mit einem Glas in der Hand und dann fällt einem ein: „eigentlich wollte ich ja nichts mehr trinken“. Und gleich als nächstes: das Problem des Aussätzigen der Gesellschaft, der Spaßverderber der partout nicht mittrinken will – und dann natürlich nicht den gleichen „Feuchtfröhlichkeitslevel“ hat.
Darum, Ende der langen Vorrede, hier 6 Gründe warum ich hart an mir arbeiten werde in Zukunft keinen Alkohol mehr zu trinken:
1. Alkohol ist hinterhältig
Ich bin kein Alkoholiker. War ich auch nie. Dennoch gab es Zeiten, wo ich relativ viel gesoffen habe, denn man findet immer jemand mit dem man saufen kann. Ich hab mir das auch nie vorgenommen, es ist eben einfach passiert, so wie Dinge eben passieren, wenn man sich nicht ein Minimum an Selbstdisziplin auferlegt. Und als ich mich entschied, damit aufzuhören ertappt ich mich dabei, dass ich von einem Bier, Wein oder Wodka-Lemon oder sonst einem Alkoholischen Getränk träumte. das bringt mich gleich zum nächsten Punkt.
2. Alkohol befriedigt niemals
Erst wenn man sich entschieden hat, weniger zu trinken, erkennen man wie viel Alkohol man tatsächlich trinkt und wie schwierig es unter Umständen sein kann die Menge zu reduzieren. Insbesondere wenn man zu den oben bereits genannten Risikogruppen, der, nennen wir sie mal PROFI-TRINKER, gehört. Erschwerend kommt hinzu, dass die Toleranz gegenüber diesem Nervengift (und nichts anderes ist es) sinkt, was bedeutet, dass man mehr trinken muss um die gleiche Wirkung zu erzielen.
3. Saufen ist schlecht für die Gesundheit
Alkoholkonsum ist das größte Gesundheitsrisiko das man als ansonsten gesunder Mensch haben kann, gleich nach Zigaretten (Wer raucht sollte damit am Besten auch aufhören, aber dazu ggf. an anderer Stelle mehr). Viele Leute reden sich ein, dass ein Glas Rotwein am Tag gesund sei (ist es nicht!), oder dass ein Bier hier und ein Drink dort ja nicht schadet – die Menge machts doch schließlich.
Sicher, an einem Glas hier und da wird man nicht unmittelbar sterben, aber das ist ja auch nicht gewünscht, denn Toten kaufen keinen Alkohol mehr. Es ist ähnlich wie mit dem Gesundheitswesen als solchem, am gesunden Menschen verdient der Arzt nichts und am Toten auch nicht. Also? Besser „halbgesund“ sein als Dauerzustand. Andererseits: wenn man so wenig trinkt, warum dann nicht ganz aufhören? Und hier liegt nämlich das Problem: die meisten die trinken trinken eben nicht nur hier und da ein Glas, sondern eben deutlich mehr.
4. Das Leben macht weniger Spaß mit Alkohol
Bereits in den 1990ern (ja ich bin ein alter Sack …) habe ich mich mit dem Buddhismus beschäftigt. Ich war in Tibet, Nepal und Südostasien und spätestens danach sah ich ihn wohl etwas differenzierter als die meisten „Hobby-Buddhisten“ hierzulande. Eine Sache die ich damals in meinem allerersten Buch zum Thema las, blieb aber kleben:
Das Buch „Was ist Buddhismus?„, war damals so eine Art Erleuchtung, es scheint es aber nicht mehr zu geben, jedenfalls hab ich es nicht gefunden. Wer sich auch schon immer mal damit beschäftigen wollte: das hier (Amazon) scheint ganz gut zu sein.
Jedenfalls, die überwiegende Mehrheit glaubt, man müsse Alkohol trinken oder gar noch andere Drogen nehmen um Spaß zu haben. Nein, muss man nicht. Die Glitzerwelt ist eine Illusion, und auch die vermeintliche Nähe die der Rauschzustand schafft ist eine. Ist man dann wieder nüchtern, dann sind sie Weg die Illusionen, dafür hat man wenns dumm läuft einen ordentlichen Kater. Vielleicht muss man dazu aber auch erst älter werden um diese Erkenntnis zu bekommen, und dass es viel mehr die einfachen, ja manchmal sogar banalen Dinge im Leben sind um die es geht.
5. Saufen macht fett und häßlich
Fett – manche, häßlich – alle. Sicher, wenn man jung ist, dann hat der Körper noch mehr Vitalkräfte und kann vieles weg stecken. Aber Raubbau am Körper, vor allem über Jahrzehnte, rächt sich. Wer es nicht glaubt, gehe zu einem Platz wo Alkoholiker rumhängen (gibts in jedem größeren Ort) und schaue sich die Leute mal an. Fett im Sinne von „Vergrößerung der Körpermasse“ wird man vor allem am Anfang der „Alkoholiker-Karriere“, da hier oft mehr essen mit mehr trinken einher geht. Später dann nimmt man ab, vor allem an Muskeln, aufgrund schlechter Ernährung und mangelnder Fitness, fett sind viele trotzdem („skinny fat“).
6. Saufen ist teuer
Steht man noch am Anfang seiner Saufkarriere, als Schüler oder Auszubildender der Spaß und Party haben will, dann reicht es oft nur für Billigbier vom Discounter. Aber: was soll’s, Hauptsache Spaß. Hat man deine seine Ausbildung erfolgreich bestanden und verdient ordentlich Geld, dann kann man zum Kneipen- Und Restaurantsäufer aufsteigen – denn man arbeitet ja hart dafür, dann sollte man sich auch mal was gönnen, gell? Und schließlich machen das die anderen auch – wir sind ja schließlich Herdentiere. Nun, muss jeder selber wissen, Fakt ist, so ein Kneipensuff, einen Abend lang kostet den trinksportlichen Herren schon mal 50 Euro, essen exklusive. Und das nur bei Bier. Bei Longdrinks ist man dann Ruck-Zuck bei 100 EURO und mehr. Kann mich noch gut erinnern, Vatertag 2019, 2 Runden Grappa für vier im vorbeigehen – 40 Euro (!), und das war nach diversen Flaschen Wein und Sekt zu 20 Euro das Stück! Vielleicht lags auch dran, dass wir schon gut besoffen waren und über den Tisch gezogen wurden. das kommt auch mehr als Häufig vor, wenn man besoffen ist, und ist somit AUCH ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor!
7. Saufen macht lethargisch
Wer kennt es nicht: man säuft bis morgens früh um sechs, dann Ausnüchtern bis zum frühen Nachmittag, tja: und dann ist der Tag auch schon wieder rum. Was hätte man alles schönes machen können! Sicher, so ein Suff ist schon auch ein interessantes Erlebnis, schließlich kostet man das Leben ja voll aus – MAN LEBT! Wirklich?
8. Kater sind anstrengend
Die Idee zu dem Artikel kam mir – man glaubt es kaum – nach einem Suff. Nicht direkt danach, aber es ist das gleiche wie im Job: wo die jungen noch mehr Energie haben machen es die Lebenserfahreneren mit eben dieser Erfahrung wett. Konkret heißt das: Disziplin. Wer keinen Kater möchte braucht Disziplin. Beim saufen und danach. Den der Kater ist letzten Endes nichts anderes eine eine Vergiftung in Kombination mit Dehydration. Die Dehydration kommt daher da der Körper das Gift natürlich los werden will, dazu scheidet er Wasser und Mineralien aus, das gibt Kopfschmerzen und Siechtum auf dem Sofa. Wer das verhindern will sollte nach jedem Drink ein großes Glas Wasser trinken und zwischendurch was Salziges essen.
Das macht aber natürlich keinen Spaß, und man will ja auch kein Spielverderber sein, darum macht man’s nicht. Tja und wer nicht vorsorgt, den trifft es hinterher. Darum wenn man heim kommt, am besten ein paar große Gläser Wasser trinken, eines davon mit einer Magnesiumtablette, hilft zuverlässig das schlimmste zu verhindern. Der Nachteil: mehrere Toilettengänge … Aber immer noch besser als aufzuwachen mit dem Drang die Kloschüssel feste zu umarmen …
9. Alkohol macht dumm
Ich erwähnte es ja schon eingangs – Alkohol ist ein Zellgift und es tötet Gehirnzellen. Nicht so viele dass wir es sofort merken und wir, beziehungsweise die meisten von und haben ja auch ne ganze Menge. Obwohl, so in letzter Zeit bin ich mir da nicht mehr so sicher. Jedenfalls, wer schon mal versucht hat nüchtern mit einem Betrunkenen ein Gespräch zu führen, und ich meine jetzt kein hoch-intellektuelles, der weiß aus eigener Erfahrung, dass Alkohol nicht zu schön-geistigen Höhenflügen beflügelt. Hinzu kommt noch mangelhafte Motorik, Hand-Auge Koordination, eingeschränktes Sichtfeld und Urteilsvermögen. Dass man besoffen noch Autofahren kann – gesellschaftlich geächtet wie es ist oder nicht, heißt nichts, denn nüchtern würde man es alle mal besser machen.
10. Alkohol macht depressiv
Auch das ist keine neue Erkenntnis, obwohl ich früher damit keine Probleme hatte. Ich führe es hauptsächlich auf einen Mikronährstoffmangel zurück. Heißt, der Körper ist heutzutage durch falsche Ernährung, Lebensweise und sinkende Nahrungsqualität ohnehin schon an wichtigen Mikronährstoffen unterversorgt und dann knallt man sich noch das Zellgift rein, das eine weitere Verringerung von Mikronährstoffen (unter anderem der lebenswichtigen Mineralstoffe Kalium und Magnesium) verursachen. Früher hat man dann noch eine richtige Kraftbrühe die aus Knochen hergestellt war, siehe auch hier und hier (Amazon) gegen den Kater konsumiert, heutzutage gibt es nur noch instantbrühe mit Glutamat die zwar den Geschmack simuliert, aber die Nährstoffe nicht mehr (in dem Maße) enthält. Und dann wundert man sich warum alle Depressionen bekommen und an komischen Krankheiten leiden …
Fazit
Ich kann meine Hand nicht ins Feuer legen, dass ich in Zukunft gar nichts mehr trinke, und das wird dir, wenn das auch dein Ziel sein sollte ebenfalls so gehen. Aber der Wille ist da, und auch eine gesunde, rationale Abneigung gegen das Saufen und die Alkoholindustrie. Möglicherweise hilft beim nächsten Suff auch mal ein freiwilliger Test (Amazon) zur Willensbildung.
Ich denke, es ist wie bei vielen Sachen: wenn man erfolgreich sein will sollte man sich nichts ganz verbieten. Unterm Strich ganz entspannt mit wenig Aufwand zu 80% erfolgreich zu sein, ist besser als 100% anzustreben, und effektiv nur 50% zu erreichen weil man aus Frust über die eigene Unfähigkeit zur Konsequenz dann ins Gegenteil verfällt, nach dem Motto: „kann ich eh nicht, dann ist es auch egal„.
Alkohol ist die einzige Droge die man rechtfertigen muss nicht zu nehmen
Auch muss man an seinem Selbstbewusstsein arbeiten, denn beim Alkohol und Zigaretten läuft es gerade anders rum. In einer gesunden Gesellschaft wäre es normal wenn der, der die Droge braucht versucht dies zu verheimlichen, denn eigentlich ist es ein Makel, eine Schwäche. Die heutige Realität ist aber eine diametral entgegengesetzt andere: der der die Droge nicht will, muss dies eigentlich verheimlichen und Ausreden finden warum er/sie nicht trinkt. Natürlich nicht wenn es nur einmal ist: „Haja, manchmal hab ich auch keinen Bock, trinkst halt was anderes, ist auch lecker“ oder „der Kollege Mayer hats gerade mit dem Magen …“. Aber: wenn es zur Regel wird gilt man schnell als Spielverderber – und die mag niemand.
So ist das.
Bleibt die Frage: Möchtest du Jedermanns Liebling sein oder hast du lieber Charakter?